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Taifun Surfen

Wir wussten die ganze Woche schon, dass ein Taifun kommen würde.

Die meisten Taifune ziehen an Taiwan vorbei und bringen nur Regen, den die Insel im Sommer gut gebrauchen kann.

Taifun Nanmadol ist anders. Es ist dieses Jahr der erste Taifun, der über Taiwans Landmasse zieht. Wer den Fernseher anschaltet, gerät ganz aus dem Häuschen. Da ich keinen habe, kann ich euch von den schönen Sachen berichten!

Letztes Wochenende gab es wirklich überhaupt keinen Wellengang zum surfen, sodass ich mich auf das Taifun-Wochenende sehr gefreut hatte. Immer wenn ein Taifun in der Nähe ist, gibt es wunderschöne Wellen an den Küsten Taiwans.

Am Freitag schnürte ich nach der Arbeit mein Brett an den Scooter und sauste zum Strand. Die Wellen waren wunderbar. Lange Wellen, etwa alle 15 Sekunden eine, die sehr gleichmäßig an einer Stelle brachen und dann zu beiden Seiten den Strand herunterliefen.

Leider wurde es sehr schnell dunkel, aber der Samstag versprach mehr.

Vom Samstag sind die Fotos mit blauem Himmel. Ein wunderschöner Tag, doch die Wellen waren schwieriger:

Etwa alle 4 Sekunden ein Brecher, unter dem man hindurch tauchen musste. Es hat mich drei Versuche und über eine Stunde Paddeln gekostet mit dem Surfbrett hinter die Brandung zu gelangen.

Einmal hinter der Brandung waren die Wellen beeindruckend. Sehr friedlich, aber riesig groß.

Normalerweise möchte man immer hinter die Brandung, wo nur wenige, große Wellen brechen, weil es dort angenehmer zu verweilen ist und wenn man mitten in der Brandung ist, kann man nur die Gischt surfen und nicht die Wellen.

Die Surfer rufen auf Chinesisch oft:

"Zurück nach Hause", wenn ein Freund nur noch die Gischt reitet, denn man möchte vermeiden von einer "weißen Welle" direkt am Strand ausgespuckt zu werden, nur um dann den ganzen harten Weg durch die Brandung erneut machen zu müssen.

Jedenfalls war ich also hinter die Brandung gelangt und war mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob ich wirklich diese Wellen surfen möchte.

Aber eine Wahl hatte ich auch nicht mehr, denn irgendeine Welle würde mich schon packen wenn ich mich wieder in die Brandung begäbe. Außerdem hatte ich gerade über eine Stunde gekämpft um hierher zu gelange.

Also hab ich gewartet und da kam sie auch schon, eine Welle mit der Mitte des Kamms direkt hinter mir. Und sie wurde zunehmend schwärzer. Daran erkannte ich wie Steil sie war, trotz ihrer Größe.

In flachen Wellen bricht sich das Licht, aber die dunkle, wie gekämmte Textur verschluckte die Strahlen der Sonne.

Und dann ging alles sehr schnell.

Die Welle zog mich zu ihr hin. Ich paddelte, merkte, dass die Welle mich trug und stand auf. Ich schaffte es nicht das Brett zu drehen um eine Winkel gegen die Welle zu fahren, sondern sauste die Welle hinab. Der Kopf des Bretts grub sich ins Wasser und ich flog vorwärts, nur Sekundenbruchteile bevor die Welle mich unter ihr begrub.

"Kein Wunder!", dachte ich, zog meine Arme nach oben, um mit den Ellen mein Gesicht und meinen Kopf zu schützen und öffnete die Augen.

Um mich herum alles grün, aber ich sah eine hellere Seite immer wieder vorbeiziehen, während die Welle mich drehte. Auf ein Mal hatte ich Zeit zum Nachdenken. Alles vorher war wie eine Folge von Reflexen. Aber jetzt realisierte ich was gerade passiert war.

Ich hatte die bisher größte Welle meines Lebens gesehen und diese auch noch versucht zu surfen!

 

Zurück am Strand begutachtete ich mein Brett, was eine tintenfassgroße Delle an der Kante abbekommen hat.

Ein Glück haben die Glasfaser nachgegeben und nicht mein Schienbein.

Die Fotos mit dem zugezogenen Himmel sind vom Sonntag. Am Sonntag war auch wirklich kein Surfer mehr im Wasser, während auf dem Bild vom Samstag noch einer zu sehen ist.

Mal sehen, was der Schulfreie Montag uns so bringen wird...

Latte Art

Ich verbringe grade meine Mittagspause in meinem lieblings Café, um an der Kommentarfunktion des Blogs zu basteln, die jetzt funktionieren sollte.

Guter Cappuccino ist in Taiwan recht schwer zu finden, wenn man sich nicht mit Starbucks zufrieden geben will.

Die großen Ketten haben zwar gutes WLAN zum arbeiten, wobei das nicht unbedingt kostenlos daher kommt. Tatsächlich verkauft Starbucks WLAN Zugangskarten für etwa 2,50 Euro pro 100 Minuten und der Cappuccino ist auch recht langweilig.

Nur möchte ich gerne wissen, wie der Kaffee schmeckt, ohne ihn vorher probieren zu müssen. Und das geht am schnellsten mit einem Blick auf das Crema.

Mit Cappuccino ist es wie bei Pfauen, das schöne Aussehen signalisiert den guten Zustand des Objekts!

Und so finde ich mich in einer Welt zurecht, wo Cappuccino selten und guter Rat teuer ist.

Fahrprüfung Nach Taiwanischer Art

Meine Fahrprüfung habe ich hier endlich gemacht und jetzt wundert mich auch nicht mehr warum in Taiwan niemand vernünftig Auto fahren kann!

Die gesamte Prüfung findet in einer Art Labyrinth statt, durch dass man sich mehr oder weniger fehlerlos durchschlagen muss.

"Wie schafft man das seitliche einparken hier?", fragte ich den Prüfer, als er mich zunächst zu Fuß durch das Labyrinth führte. Daraufhin erklärte er mir genau:
"Vorfahren, bis dieser Baum hier querab zu deinen Schultern ist, dann das Lenkrad zwei volle Umdrehungen nach rechts einschlagen. Sobald dein Hinterrad links die weiße Linie berührt, anders herum langsam einschlagen."

Das Vier-Augen-Prinzip will schließlich beachtet sein, also kam zur Prüfung noch ein zweiter Prüfer hinzu. Doch bis dahin hatte mich der nette Herr schon tief in seine Trickkiste schauen lassen und mir jede schwere Stelle mit erhobenem Zeigefinger erklärt, den er sich danach jeweils verschmitzt auf die Lippen legte.

Ich verstand.

Reisfelder In Taiwan

Ein paar Bilder, die ich schon lange mit euch teilen wollte!

Reisfelder zwischen den Häusern, wie Vorgärten in Berlin. Da ich bis vor kurzem noch nie ein echtes Reisfeld gesehen habe, bin ich von denen hier sehr beeindruckt gewesen und habe versucht, dass in den Fotos festzuhalten.

Brieffreundschaft Der Sechsten Klassen Aus Taiwan Und Berlin

Nach Taiwan nahm ich einen Brief der damals fünften Klasse der Rudolf-Steiner-Schule Berlin mit, in dem die Schüler einer Klasse der Ci-Xin Waldorfschule ihre Brieffreundschaft anboten.

In einer Englischstunde, die ich unterrichtete, haben wir zusammen Klassenfotos gemacht um sie nach Deutschland zurückzuschicken. Die Fotos der Berliner Schüler hingen schon hinten in der Klasse und so wollten wir ebenfalls Fotos schicken.